Dieser kurze Film des Deutschen Fachverbands für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e. V. zeigt beispielhaft Drohnenüberflüge über jüngere Agroforstsysteme in Deutschland.
Agroforstwirtschaft ist die gezielte Kombination von Gehölzen und landwirtschaftlichen Nutzpflanzen auf der gleichen Fläche. Oft werden die Gehölze dabei maschinengerecht in Streifen gepflanzt. Der Abstand der Gehölzstreifen entspricht optimalerweise der Maschinenbreite des Betriebes (oder einem Vielfachen davon). Diese Mischkultursysteme vereinen zahlreiche ökonomische und ökologische Vorteile und machen Landwirtschaft und damit unsere Lebensmittelsicherheit resilienter gegen die aktuellen Umweltkrisen, wie z. B. die Klimaerwärmung und Sommertrockenheit und Starkregen-Ereignissen.
Allerdings müssen Landwirte sich umstellen und Gehölze auf ihren Anbau- und Weideflächen akzeptieren und schätzen lernen. Genau dies wurde ihnen seit den Emser Beschlüssen Anfang der 50er Jahre in Deutschland abtrainiert, im Rahmen derer ihnen hohe Summen für Baumfällungen in der Agrarlandschaft gezahlt und in Folge Millionen Bäume gefällt wurden. Der Agrarlandschaft von heute liegen ebenso wie der heutigen Landwirtschaft politische Entscheidungen zugrunde. Und so kann man politisch auch heute, unter veränderten Rahmenbedingungen, passende politische Entscheidungen treffen.
Um dies voran zu bringen bemüht sich die VRD Stiftung seit einigen Jahren gemeinsam mit anderen, die Agroforstwirtschaft endlich auch in Deutschland bekannter zu machen, nachdem die Europäische Union ihren Mitgliedsstaaten diese Systeme auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse bereits seit etwa 2006 empfiehlt und kofinanziert. Da es in Deutschland so gut wie keine alten Systeme gibt, arbeitet die VRD Stiftung mit Computeranimationen, um junge Pflanzungen optisch in die Zukunft zu versetzen. Ein Beispiel sehen Sie unten.
Um Agroforstwirtschaft mit dem zweiten operativen Thema der Stiftung, Bildung an Schulen und Kitas zu Energiewende und Nachhaltigkeit, zu verschränken, wurde bisher ein Schülerarbeitsheft mit passender App sowie das Kinderbuch “Die kleine Rennaus und die Zauberbäume” inkl. Kinderliedern entwickelt.
2019 konnte die VRD Stiftung gemeinsam mit anderen den gemeinnützigen Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e. V. in Berlin gründen. Seiner ausdauernden Arbeit ist es zu verdanken, dass Agroforstsysteme seit dem 1. Januar 2023 in Deutschland neben Acker- und Weideland eine rechtlich definierte Größe darstellen und Landwirte somit erstmals Rechtssicherheit genießen, wenn sie Agroforstsysteme anlegen. Allerdings werden die hohen Anfangsinvestitionen für Planung, Beratung, Gehölzkauf, Baumpflanzung, und -schutz bisher nur in Bayern und Schleswig-Holstein bezuschusst (Stand 9-2023). Andere Bundesländer müssen hier dringend nachziehen.
Die oben genannte rechtliche Definition der Agroforstwirtschaft folgte einem Bundestagsbeschluss aus dem Januar 2021 (1-2021).
Eine Landkarte der landwirtschaftlichen Betriebe in den Förderprojekten der VRD Stiftung finden Sie hier.
Auch der DeFAF e. V. bietet eine Landkarte projektunabhängig für ganz Deutschland an, die europäische Vereinigung für Agroforstwirtschaft (EURAF) für ganz Europa.

Animation einer Agroforstpflanzung auf den Untersuchungsflächen der Universität Gießen
Verschiedene Projekte, welche VRD Stiftung dank der Förderung durch andere Einrichtungen durchführen konnte bzw. derzeit durchführt, finden Sie hier: