Leitbild und Hintergrund

Leitbild

Für die Zukunft unserer Kinder

Wir wollen dazu beitragen, eine lebenswerte Zukunft für die Generationen unserer Kinder und Enkel zu ermöglichen. Daher unterstützen wir das Bemühen, erneuerbare Energie zu fördern, Energie einzusparen und effizienter zu nutzen. Wenn es gelingt, das Bewusstsein der Menschen zu schärfen und sie mit zu nehmen, ist die komplette Umstellung der Energieerzeugung auf erneuerbare Energie innerhalb von Jahrzehnten möglich.

So beginnt für uns die Veränderung des Energiesystems mit Basisarbeit im Bildungsbereich. Dort schaffen wir bei Kindern und Jugendlichen ein Grundverständnis zum Thema – unabhängig von der jeweils aktuellen Debatte um die Energiewende. Damit möchten wir eine Lücke füllen, die wir an dieser Stelle im Bildungssystem sehen.

Auf diese Weise können junge Menschen – beginnend im Kindergarten – ein erstes Verständnis zum Thema alternative Energie und Energieeffizienz entwickeln, so dass sie entscheidungsfähig werden. Später können sie Diskussionen zu den komplexen Themen „Energie“ und “Nachhaltigkeit” besser einordnen.

Gleichzeitig bemühen wir uns zusammen mit anderen darum, gesellschaftliche Rahmenbedingungen zu verändern, so dass sie den pädagogischen Erfolg unserer Bildungsarbeit verstärken.

Wegen seiner besonderen Auswirkungen auf den ländlichen Raum plädieren wir speziell beim Thema Bioenergie dafür, auf ökologisch sinnvolle Weise einen Ausgleich zwischen den Interessen von Energiewirtschaft, Landwirtschaft und Naturschutz herzustellen.

Und schließlich setzen wir uns gemeinsam mit anderen für die Verbreitung der Agroforstwirtschaft, also der Integration von Bäumen und anderen Gehölzen, in die landwirtschaftliche Fläche ein. Denn mehr als die Hälfte der deutschen Landesfläche wird durch Landwirtschaft bewirtschaftet. Daher ist es erhebliich, was dort passiert. Und da diese gesamte Fläche derzeit nahezu frei von Gehölzen ist, stellt die Agroforstwirtschaft enen multifunktionellen „Joker“ für den Agrarerbereich und die Gesellschaft dar.

Hintergrund

Unsere heutige Energieversorgung besteht hauptsächlich aus fossilen Energieträgern, die sich in den letzten 500 Millionen Jahren unterirdisch aus tierischen und pflanzlichen Überresten gebildet haben – ein CO2-Speichervolumen unvorstellbarer Größe. Mit Beginn der Industrialisierung wurde seit Mitte des 18. Jahrhunderts ein Großteil dieser Energiereserven verbrannt – innerhalb von knapp 300 Jahren. Dieser pyromane Prozess in erdgeschichtlich kürzester Zeit ist einmalig. Große Mengen zuvor gebundenes CO2 werden in die Atmosphäre frei gesetzt. Hinzu kommt im Gegensatz zu erneuerbarer Energie die räumliche Konzentration fossil-atomarer Lagerstätten, was in den betroffenen Regionen immer wieder zu kriegerischen Konflikten führt – die Geschichte des Öls war von Anfang an eine kriegerische.

Die atomare Energienutzung erscheint zunächst klimafreundlich, birgt jedoch hohe Risiken, wie inzwischen allgemein bekannt (Störfälle, Verstrahlung, ungeklärte Lagerung des Jahrtausende strahlenden Atommülls). Diese fehlerunfreundliche Technologie überfordert uns, die wir niemlas fehlerfrei sind, wie die schrecklichen Ereignisse z. B. in Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 zeigen. Und auch Uran ist eine endliche Ressource.

Ein absehbar endliches und mit hohen Gefahren für Mensch und Natur verbundenes Energiesystem ist nicht nachhaltig und hat damit keine Zukunft. Daher sollten wir uns ernsthaft um eine dezentrale Versorgung aus erneuerbarer Energie bemühen und damit ein friedlicheres Miteinander und eine gerechtere Verteilung natürlicher Ressourcen anstreben. Sie ist über Generationen hinweg tragfähig, für alle Menschen gerecht verfügbar und klimaverträglich.

Dieses Ziel leitete den Stifter, als er die gemeinnützige VRD Stiftung für Erneuerbare Energien 1997 gründete:

Die flächendeckende Kombination von Energieeffizienz, Kraft-Wärme-Kopplung und Energie aus erneuerbaren Quellen ist eine wesentliche Grundlage, unseren Lebensraum und ein friedliches Miteinander zu erhalten. Natürliche Energiequellen sind weltweit verfügbar, und der freie Zugang für alle Menschen führt zu mehr Frieden, Gerechtigkeit und weniger Armut.

Dr. rer. nat. Volker Reimann-Dubbers