Solare Medizinstationen in Nicaragua und Guatemala (2007, 2009)

2007 | Solarelektrisch betriebene Medizinstation für Nicaragua

Ziel

SchülerInnen eines norddeutschen Gymnasiums elektrifizieren eine Medizinstation im ländlichen Raum Nicaraguas (Insel Ometepe) mit Solarstrom zur Kühlung wärmeempfindlicher Medikamente und Impfstoffe sowie zur Autoklavierung medizinischer Bestecke. Verbesserung der medizinischen Versorgung und Nord-Süd-Erfahrungen für die Jugendlichen.

Projekt

10 SchülerInnen des Johannes-Rist-Gymnasiums in Wedel wurden intensiv auf das Projekt und die Reise nach Nicaragua vorbereitet. Dazu zählte das Kennenlernen der Geografie des Landes, Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit / Akquise von Projektmitteln, technische Prinzipien der Photovoltaik und das Kennenlernen der Medizinstation („Trockenkurs“ in Deutschland). Danach reisten sie nach Nicaragua, wo sie die Photovoltaikanlage zusammen mit Einheimischen aufbauten und elektrisch anschlossen. Darüber hinaus installierten sie in der Schule des Ortes eine elektrische Beleuchtung. Dann wurde alles feierlich an die einheimische Bevölkerung übergeben. In der Landeshauptstadt Managua gaben die Schüler zwei angesehen Tageszeitungen Interviews, die daraufhin ausführlich über das Projekt berichteten. Außerdem schlossen sie mit einer Partnerfirma in Léon einen fünfjährigen Wartungsvertrag für die Anlage ab. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland erstellten sie Presseberichte für die deutschen Medien. Da das Projekt durch eine professionelle filmische Begleitung aus Hamburg auf DVD festgehalten wurde, halfen die SchülerInnen beim Schneiden des Films. Schließlich organisierten sie einen Präsentationsabend an ihrer Schule für die Sponsoren und Interessierte.

Projekthintergrund: Als ärmstes Land Mittelamerikas verfügt Nicaragua nicht über die Mittel, alle Regionen ausreichend technisch und medizinisch zu versorgen. Elektrizität für Licht sowie Erste-Hilfe-Stationen sind wichtige Voraussetzungen für die Weiterbildung von Erwachsenen und Kindern nach getaner Tagesarbeit auf dem Feld sowie zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in den Dörfern. So arbeitet die Elektrifizierung der Landflucht entgegen und verringert die Slumbildung in den Städten.

2009 | Solargestützte Gesundheitsstation in Guatemala

Ziel

Verbesserung und Sicherung der medizinischen Grundversorgung der ländlichen Bevölkerung durch Installation einer solaren Kühlschrankeinheit, eines Sterilisators sowie von Licht und Steckdosen.

Projekt

Das kompakte Solarsystem wurde speziell für die Versorgung kleiner und entlegener Gesundheitsposten entwickelt. Es ist gut zu transportieren und einfach zu installieren. Es kann in wenigen Stunden aufgebaut und in Betrieb genommen werden, ist besonders effizient, zuverlässig und robust. Der Betrieb ist einfach, automatisch und weitgehend wartungsfrei, und das System ist somit sehr gut für den Einsatz in abgelegenen Dörfern geeignet. Die Arbeit des medizinischen Personals wird durch die zuverlässige und kontinuierliche Stromversorgung erheblich erleichtert und die Behandlung von Patienten ist durchgehend gesichert. So können Medikamente und Impfstoffe gelagert und vorgehalten werden, ohne dass es Probleme mit der Aufrechterhaltung der Kühlkette gibt. Zudem können die wichtigsten, zur Basisversorgung erforderlichen Instrumente sterilisiert werden. Eine nachhaltige Betreuung der solarbetriebenen Gesundheitsstation durch das Personal vor Ort ist gewährleistet. Von dem Projekt profitieren nicht nur die Einwohner des Dorfes, sondern auch die Bevölkerung aus dem Umland (insgesamt leben in der Region 38.900 Menschen).

© Copyright: Solar Forum Schleswig-Holstein e. V.

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