Die Farm in Ssonde, einem Vorort von Kampala, hat großes Potenzial, das wir mit unserer Unterstützung gerne erschließen möchten. Ziel ist es, die Farm zu einem kleinen Zentrum für Landwirtschaft und Ausbildung zu machen. Dank einer Solarwasserpumpe und Sonnenkollektoren haben wir eine verbesserte Wasserversorgung und Stromstabilität erreicht. Wir möchten Jugendlichen vor Ort eine Perspektive in der Landwirtschaft bieten und gleichzeitig die Produktion ökologisch verträglicher Nahrungsmittel fördern.
Auf der einen Seite: 2,5 Hektar großes Ackerland mit enormem Potenzial, ein leicht geneigtes Grundstück, das optimal bewässert werden könnte, fruchtbares Land mit Obstbäumen und Platz für die Verwirklichung vielerlei Landwirtschaftsideen. Auf der anderen Seite: Unzureichende Wasserversorgung, ständige Stromschwankungen mit konsequent schlechter Produktivität und wenig Sicherheit für die Arbeiter/innen. Für den Meeting Point International (MPI), Inhaber des Grundstücks, bedeutet die Farm in Ssonde, einem Vorort von Kampala, eine gesunde Ernährung für die Kinder des Welcoming House, eines Waisenhauses, sowie die Möglichkeit, diese auch in landwirtschaftliche Tätigkeiten einzubinden.
Übergeordnetes Ziel dieses Projektes war daher die Entwicklung der brachliegenden Farm, damit sie für Viehzucht und Gartenbau benutzt werden und als Ausbildungsstätte für Jugendliche dienen kann, die dadurch eine Arbeitsperspektive in der Landwirtschaft erhalten. Mit Förderung durch die VRD Stiftung konnte der erste Grundstein der Renovierung gelegt werden, denn ohne Strom ist nichts möglich. Eine tauchbare Solarwasserpumpe [Bild 1] wurde installiert, die das Wasser vom unteren Teil des Grundstücks zum oberen Teil pumpt (1,2 m³/Stunde) und zwei Tanks befüllt.
Vier Astroenergy-Sonnenkollektoren [Bild 2] wurden aufgebaut und back-up-Batterien angebracht, die die Stromversorgung der Farmhäuser gewährleisten. Die Energie aus den Solarmodulen wird ebenfalls für den Betrieb der Wasserpumpe verwendet. Die Stromstabilität wird dadurch verbessert und die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz reduziert und der ökologische Beitrag durch die dezentrale Energieversorgung ist offensichtlich. Durch diese Aktivitäten wurde also ein Bewässerungssystem aufgebaut [Bild 3], das dazu beiträgt, den Plan einer Zero-Waste-Farm zu verwirklichen. Diese basiert auf der Nutzung der fünf Bereiche Pflanzen, Tiere, Bakterien, Pilze, Algen, um Biodiversität und damit Nahrung, Energie und Nährstoffe zu erzeugen. Das Ganze spielt sich in einem synergetisch integrierten Kreislauf von Herstellungsprozessen ab, wobei die Abfälle eines jeden Prozesses zum Ausgangsmaterial für einen neuen Prozesses werden. Die Nahrungsmittelproduktion wird dadurch auf ökologisch verträgliche Weise optimiert.
Auch der Wasserverbrauch wird durch Recycling und reduzierte Verdunstung verbessert und der Einsatz von Pestiziden durch biodiverse Landwirtschaft ersetzt. In Kooperation mit der AVSI Foundation, die das Projekt „SAY“ in Uganda implementiert, plant das MPI in der Zukunft folgende Aktivitäten auf der Farm:
- Qualifizierung von 80 jungen Agrarunternehmern aus der Gegend in den Bereichen Gartenbau, Geflügel- und Schweinezucht.
- Aufnahme von 94 Studenten zur Verbesserung ihrer agrarwirtschaftlichen Kompetenzen im Gartenbau mit der Möglichkeit, das DIT-Zertifikat (Directorate of Industrial training) zu erwerben.
- Erwerb unternehmerischer und betriebswirtschaftlicher Kompetenzen durch die Jugendlichen.
- Förderung einer Marktsystementwicklung zwischen Jugendlichen und relevanten Marktakteuren.
- Vernetzung mit privatwirtschaftlichen Unternehmen der Agrarindustrie für Praktika bzw. zur Anstellung der jungen Menschen.