Schwerpunkt Agroforstsysteme:
Beratung und Begleitforschung für moderne Agroforstwirtschaft
„Wir fördern Agroforstsysteme, weil sie das Ökosystem stärken, die Artenvielfalt erhalten, die Bodenfruchtbarkeit und das Klima verbessern. Alles hängt miteinander zusammen und sichert unsere Ernährung. Die Kombination von Landwirtschaft und Gehölzen auf derselben Fläche bringt uns allen einen großen ökologischen Mehrwert, aber auch handfeste ökonomische Vorteile für den Landwirt.“
Aufbau eines Netzwerks
Förderprojekt „Bäume auf den Acker – Biologische Vielfalt durch ein erstes Netzwerk Demonstrationsbetriebe Agroforstwirtschaft”
Weiterentwicklung und Pflege
Förderprojekt „Edelholz für eine zukunftsfähige Agroforstwirtschaft: Entwicklung, Erforschung, Pflege“
APP mit Arbeitsheft
Vermittelt Schüler/innen der Sekundarstufe in ca. zwei Unterrichtsstunden ein erstes Grundwissen zu Agroforstsystemen
Agroforstwirtschaft – ein wichtiger Mehrwert für alle
Agroforstwirtschaft bedeutet eine gezielte Kombination von Gehölzen und landwirtschaftlichen Nutzpflanzen auf der gleichen Fläche. Oft werden die Gehölze dabei maschinengerecht in Streifen gepflanzt. Der Abstand der Gehölzstreifen entspricht optimalerweise der Maschinenbreite des Betriebes (oder einem Vielfachen davon). Diese Mischkultursysteme mit einer starken vertikalen Komponente vereinen ökonomische mit zahlreichen ökologischen Vorteilen und machen Landwirtschaft und damit unsere Lebensmittelsicherheit resilienter, z. B. gegen Verlust biologischer Vielfalt, Klimaerwärmung mit Sommerdürren und Starkregen-Ereignissen etc.
Allerdings müssen Landwirte sich umstellen und Gehölze auf ihren Anbau- und Weideflächen wieder schätzen lernen. Denn seit den politisch herbeigeführten Emser Beschlüssen Anfang der 1950er Jahre ging diese Einstellung verloren, da als Folge hohe Summen für Baumfällungen in der Agrarlandschaft gezahlt und damit Millionen Bäume gefällt wurden. Wie der Agrarlandschaft von heute politische Entscheidungen von früher zugrunde liegen, kann man jedoch auch die Landwirtschaft von morgen durch politische Entscheidungen zukunftsfähig machen.
Dieser kurze Film des Deutschen Fachverbands für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e. V. zeigt beispielhaft Drohnenüberflüge über jüngere Agroforstsysteme in Deutschland.
Um dies voran zu bringen bemüht sich die VRD Stiftung gemeinsam mit anderen, die Agroforstwirtschaft auch in Deutschland endlich bekannter zu machen. Denn die Europäische Union empfiehlt und kofinanziert ihren Mitgliedsstaaten diese Systeme aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse bereits seit dem Jahr 2006. Da es in Deutschland so gut wie keine alten Agroforstflächen gibt, arbeitet die VRD Stiftung mit Computersimulationen, um junge Pflanzungen optisch in die Zukunft zu versetzen. Solche Simulationen finden Sie auf dieser Seite mehrfach.
Aktuell setzt die VRD Stiftung zwei Projekte um:
- „Bäume auf den Acker – Biologische Vielfalt durch ein erstes Netzwerk Demonstrationsbetriebe Agroforstwirtschaft“ des Bundesamts für Naturschutz mit finanziellen Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Hier geht es direkt zur Projekt-Homepage.
- „Edelholz für eine zukunftsfähige Agroforstwirtschaft: Entwicklung, Erforschung, Pflege“ mit Förderung durch die Eva Mayr-Stihl Stiftung
Für Kinder: die faszinierende Welt der Agroforstwirtschaft entdecken
Gründung des Deutschen Fachverbands setzt buchstäblich Maßstäbe
2019 konnte die VRD Stiftung gemeinsam mit anderen Akteuren den gemeinnützigen Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft (DeFAF) e. V. in Berlin gründen. Vor allem seiner ausdauernden Arbeit ist es zu verdanken, dass Agroforstsysteme seit dem 1. Januar 2023 in Deutschland, neben Acker-, Weideland und Sonderkulturen, als Nutzungsform agrarrechtlich definiert sind. So genießen Landwirte erstmals Rechtssicherheit, wenn sie Agroforstsysteme anlegen. Allerdings werden die hohen Anfangsinvestitionen bei Neupflanzungen für Planung, Beratung, Gehölzkauf, Baumpflanzung, und -schutz bisher nur in Bayern und Schleswig-Holstein bezuschusst (Stand 12-2023). Andere Bundesländer wollen nachziehen. Gleichzeitig sollen die Prämien zur Beibehaltung vorhandener Systeme ab 2024 endlich erhöht werden (anderfalls sind die Flächenziele der Bundesregierung hinsichtlich Agroforstsystemen und deren Kohlenstoffspeicherung nicht zu schaffen).
Eine Landkarte der wachsenden Zahl landwirtschaftlicher Betriebe in den verschiedenen, innovativen Förderprojekten der VRD Stiftung finden Sie hier. Auch der DeFAF e. V. bietet projektunabhängig eine Landkarte für ganz Deutschland an, die europäische Vereinigung für Agroforstwirtschaft (EURAF) für ganz Europa.
Möchten Sie aktiv zum Erhalt unserer Umwelt beitragen und Agroforst-Projekte unterstützen?
Werden Sie jetzt Baumpate bei der VRD Stiftung für Erneuerbare Energien. Mit Ihrer Hilfe können wir gemeinsam die biologische Vielfalt fördern und Agroforstwirtschaft vorantreiben. Mit Ihrem Beitrag ermöglichen Sie Landwirten eine umfassende Beratung, Zuschüsse für Pflanzgutkosten und vieles mehr.
Abgeschlossene Projekte
Klimaschutz durch Agroforstwirtschaft
Beratung von Landwirten zur Anlage von Agroforstflächen, Zuschüsse für Pflanzgutkosten und erklärende Hinweisschilder
Klimaschutz und Biomasseerzeugung
Projektziel war, Agroforstflächen in Deutschland modellhaft anzulegen, um den Weg für eine weitere Verbreitung von Agroforstsystemen zu ebnen
Klimaschutz und biologische Vielfalt
Kostenlose Beratung für konventionelle und biologische Landwirte zur Anlage von Agroforstflächen und Zuschüsse für Pflanzgutkosten