Als Langzeitforschungs- und Bildungsprojekt verfolgt agroforst-monitoring das Ziel, Innovationen in der Landwirtschaft dem kollektiven Erfahren, Verstehen und Evaluieren zu öffnen. Konkret geht es darum Agroforstsysteme zu erforschen und Management-Entscheidungen anhand von landschaftsökologischen Zielindikatoren möglichst objektiv bewerten zu können.
Während der Projektlaufzeit von Februar bis Oktober 2022, als Pilotphase für das Langzeit-Vorhaben, wurden im Austausch mit Landwirt*innen und lokalen Akteur*innen die zentralen Themenbereiche der Forschung definiert: „Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels“, „Erhalt der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft“ und „Gesellschaftliche Einbettung der Landwirtschaft“. Um den Beitrag der Agroforstwirtschaft in diesen Bereichen zu erforschen, werden mithilfe eines 2022 erprobten Methodenkatalogs 15 naturwissenschaftliche und weitere sozialwissenschaftliche Methoden auf Agroforstflächen angewendet.
Das Besondere daran: Die Feldforschung wird mehrheitlich durch ehrenamtliche Laien (sog. Citizen Scientists) durchgeführt und von den projektleitenden Studierenden der Universität Münster begleitet. An jedem der ersten drei beteiligten Höfe organisierten sich Lokalgruppen aus interessierten Einzelpersonen und Vereinen, die nach der jeweiligen Messfrequenz die ökologischen Daten erhoben. Die Förderung durch die VRD Stiftung für Erneuerbare Energien ermöglichte die erfolgreiche Erprobung und Vertiefung der Forschungskonzepte von agroforst-monitoring und den sehr erfolgreichen Aufbau erster Citizen Science-Lokalgruppen nahe dieser ersten Betriebe.
Ab 2023 wird das Betriebsnetzwerk um sechs weitere Höfe erweitert, um mehr Wissen über nachhaltige Gestaltungsformen der Agroforstwirtschaft aufzubauen. Der stetig wachsende Wissensgewinn soll dabei in die landwirtschaftliche Beratung und agrarpolitische Entscheidungsebenen zurückfließen, um die Potenziale der Agroforstwirtschaft als nachhaltige Landnutzungsform ausschöpfen zu können.