Wie klimafreundlich sind Elektroautos wirklich? Professor Harald Lesch klärt auf

29. April 2022 | Mobilität, Umwelt

Professor Harald Lesch hat in einem empfehlenswerten neuen Video die Klimafreundlichkeit von Elektroautos mit der von Verbrenner- und Wasserstofffahrzeugen verglichen. Das Ergebnis fällt um Längen eindeutig zu Gunsten des batterieelektrischen Fahrzeugs aus, obwohl heute noch mehr als die Hälfte des Stroms in Deutschland aus fossiler Energie erzeugt wird. Je mehr der Anteil erneuerbarer Energie im Strommix steigen wird, desto größer wird dieser Vorteil noch. Dies gilt sowohl für den Verbrauch während des Fahrens als auch für die Herstellung des Fahrzeugs (Gesamtbetrachtung, Lebenszyklus-Analyse).

Ergänzen könnte man noch, dass die Laufleistung von etwa 250.000 km über die gesamte Lebensdauer eines Fahrzeugs, die auch Professor Lesch bei seinen Betrachtungen der Vergleichbarkeit wegen zugrunde legt, aus der Verbrenner-Welt stammt. Batterieelektrische Fahrzeuge erreichen durchaus mehr als 300.000 oder 500.000 km. Den Rekord hält übrigens ein älteres Tesla Model S, dass inzwischen mehr als 1,5 Millionen km zurückgelegt hat. Derzeit fährt es mit der dritten Batterie, und natürlich mussten auch einige andere Teile während dieser Zeit erneuert werden. Doch rechnet man die Energie, die zur Erzeugung des Fahrzeugs inklusive der ausgetauschten Batterien nötig war, auf 1,5 Millionen km hoch und nicht auf etwa 250.000 km, so steigt die Klimafreundlichkeit weiter an, verglichen mit Benzin- oder Dieselfahrzeugen.

Auch die sogenannte Rekuperation, also die Rückführung von Energie beim Ausrollen bergab oder auf eine Ampel zu in die Batterie hinein, ist nur bei elektrischen Fahrzeugen möglich. Bei fossil betriebenen Fahrzeugen führen sämtliche Bremsmanöver ausschließlich zu Wärmeerzeugung durch Bremsscheiben-Verschleiß und damit zum kompletten Verlust der Bewegungsenergie.

Die VRD Stiftung erläutert diese Zusammenhänge bereits seit vielen Jahren in ihrer Unterrichtseinheit „Umweltfreundliche Mobilität“ an weiterführenden Schulen und hin und wieder auch bei Veranstaltungen für Erwachsene. Bei Interesse wenden Sie sich gerne an dialog@vrd-stiftung.org oder 06221-39539-0.